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Cérémonie solennelle du souvenir au site commémoratif SS-Sonderlager KZ Hinzert

Son Altesse Royale le Grand-Duc a assisté à la cérémonie solennelle du souvenir qui a eu lieu à l’occasion du 75e anniversaire de commémoration à l’ancien camp de Hinzert.

La cérémonie a débuté par une messe célébrée par Monseigneur Jean-Claude Hollerich, archevêque de Luxembourg, lors de laquelle, les noms des 82 Luxembourgeois décédés à Hinzert et aux camps annexes ont été lus à haute voix.

Cérémonie solennelle du souvenir au site commémoratif SS-Sonderlager KZ Hinzert

© Cour grand-ducale / Sophie Margue

Le Grand-Duc, accompagné par Madame Malu Dreyer, ministre-présidente de Rhénanie-Palatinat, a déposé une gerbe devant le monument commémoratif.

Cérémonie solennelle du souvenir au site commémoratif SS-Sonderlager KZ Hinzert

© Cour grand-ducale / Sophie Margue

Cérémonie solennelle du souvenir au site commémoratif SS-Sonderlager KZ Hinzert

© Cour grand-ducale / Sophie Margue

Visite des tombes de 1942 et de 1944 qui se trouvent dans la forêt de Hinzert.

Cérémonie solennelle du souvenir au site commémoratif SS-Sonderlager KZ Hinzert

© Cour grand-ducale / Sophie Margue

Cérémonie solennelle du souvenir au site commémoratif SS-Sonderlager KZ Hinzert

© Cour grand-ducale / Sophie Margue

Son Altesse Royale le Grand-Duc a prononcé un discours lors de la cérémonie. Retrouvez-le ci-dessous :


Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
Herr Präsident der Abgeordnetenkammer,
Herr Premierminister,
Herr Erzbischof,
Exzellenzen,
sehr geehrte Ehrengäste,
werte Familienmitglieder ehemaliger Gefangener und Umgesiedelter,
liebe Schüler aus Luxemburg und Deutschland,

Mit tiefer Ergriffenheit richte ich meine Worte an Sie, die sich heute hier in Hinzert zusammengefunden haben, um der schrecklichen Leiden vieler tausend Menschen zu gedenken.

Unsere Worte und Reden können den Opfern und Leiden von Millionen Menschen nicht gerecht werden. Die Grausamkeit des Krieges ist nicht zu beschreiben. Worte bleiben jedoch unerlässlich, um die Erinnerung an eine Zeit lebendig zu halten, die sich niemals wiederholen darf.

Tausende Menschen, darunter über 1500 Luxemburger, wurden hier gefangen gehalten und gepeinigt. 82 meiner Landsleute haben ihr Leben in Hinzert verloren. 20 davon wurden nach dem Generalstreik von 1942 ermordet und weitere 23 im Februar 1944.
"Hinzert" ist in der luxemburgischen Geschichte ein Symbol geworden für alle, die während des Krieges leiden mussten.

Wir wollen an alle luxemburgischen Mitbürger denken, die hier unter dem Terror der Nationalsozialisten gelitten haben:
- Resistenzler,
- politische Gefangene,
- jüdische Mitbürger.

Hinzert ist aus luxemburger Sicht ein "lieu de mémoire", ein „Erinnerungsort“ geworden: auf dem Liebfrauen-Friedhof in Luxemburg steht das Hinzerter Kreuz; ein Denkmal, das den offiziellen Titel “Monument national de la résistance et de la déportation” trägt. Das große, einfache Kreuz wurde aus dem Holz der Baracken von Hinzert errichtet.

Als die sterblichen Überreste vieler Luxemburger, die hier in diesem SS-Sonderlager umgekommen sind, im März 1946 zur Bestattung nach Luxemburg gebracht wurden sagte meine Großmutter, Großherzogin Charlotte:
„Dëser Deeg kommen aus dem frieme Land déi erëm, déi am Déngscht vun der Fräiheet gefall sinn. Mir empfänke si mat Léift an Dankbarkeet a mir leeë si an de Lëtzebuerger Buedem, deen hir Heemecht ass. Hiert Undenke lieft an onsen Häerzer ewéi eng helleg Flam…“
 
Ich möchte heute aber auch an meinen im April verstorbenen Vater, Großherzog Jean denken. Er bestand darauf, anlässlich des ersten luxemburgischen Staatsbesuchs in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1977 das SS-Sonderlager Hinzert zu besuchen.
Er sagte damals: „Nous ne devons oublier le devoir de solidarité à l’égard des victimes de cette époque tragique. Pour éviter le retour de telles épreuves cruelles, nos deux peuples se sont engagés résolument à unir leurs efforts pour construire une Europe intégrée et s’assurer ainsi un avenir de justice et de paix. »

Wir sind heute hier zusammengekommen um aller Opfern von Gewalt und Unrecht aus jener Zeit zu gedenken.

Leid kennt keine Grenzen, keine Nationalitäten, keine Altersklassen oder soziale Unterschiede. Erinnerungsorte wie Hinzert müssen uns allen auch eine Lehre sein: dass der Mensch, so grausam er sein kann, imstande ist eine positive Zukunft aufzubauen.
Deutschland und Luxemburg haben sich längst versöhnt. Wir sind mit unseren Nachbarländern zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen gewachsen, die auf eine noch nie da gewesene Partnerschaft und Freundschaft aufgebaut ist.

Sehr geehrte Gäste,
Die grausamen Kriegsjahre haben den unerschütterlichen Willen einer kleinen Nation, ihre Eigenständigkeit und ihre Identität zu wahren, unter Beweis gestellt. Aus tiefstem Herzen möchte ich den Angehörigen der Opfer danken, dass sie die Erinnerung an ihre Familienmitglieder und an alle Mitglieder der Resistenz aufrechterhalten.
Dës Erënnerung seet esou villes aus iwwer dat, firwat mir zesummestinn. Dofir sinn Är Trei an Äert Engagement onersetzlech am Déngscht vum Land.
Mein besonderer Dank gilt euch, den hier anwesenden Jugendlichen, für eure Bereitschaft, die „Flamme der Erinnerung“ weiterbrennen zu lassen.

Lasst uns nie die Opfer von Millionen Menschen für die wesentlichen Werte vergessen, Freiheit, Demokratie und Menschenwürde, auf denen unsere Gesellschaften und die Eintracht zwischen den Völkern aufgebaut sind.

Que cet endroit de recueillement inspire les générations à venir!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!