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Die Wappen

Dieser Abschnitt stellt das großherzogliche Wappen Luxemburgs vor und erläutert dessen Geschichte, Entwicklung sowie seine heraldischen Elemente. Ein Wappen ist eine symbolische Darstellung der Autorität, des Erbes und der dynastischen Verbindungen eines Monarchen.

Die König-Großherzöge aus dem Hause Oranien-Nassau nahmen das luxemburgische Wappen nicht in ihr offizielles Wappen auf. Bei seiner Thronbesteigung im Jahr 1890 hatte Großherzog Adolph daher große Freiheit bei der Gestaltung des neuen Wappens seiner Dynastie.

Die erste Wahl fiel auf eine Komposition, die das Wappen des Walram-Zweigs des Hauses Nassau mit dem des Großherzogtums Luxemburg vereinte. Diese erste Version war nur kurze Zeit in Gebrauch: Es handelte sich dabei um das luxemburgische Wappen, in dessen Mitte der Wappenschild von Nassau als kleinerer Schild, ein sogenannter Herzschild, angebracht war.

Bereits 1892 versuchte Großherzog Adolph, diese Komposition zu ändern. Er führte ein komplexeres Stammwappen ein, das aus einem Schild mit sechzehn Feldern bestand und von sechs Helmzieren bekrönt war, wobei die vier mittleren Felder ein geviertes Schild aus den Wappen von Nassau und Luxemburg bildeten. Dieser zentrale Schild wurde auch in den kleinen und mittleren Versionen des Wappens übernommen. Das durch großherzogliches Dekret vom 28. Juli 1898 festgelegte Wappen blieb bis zum Beginn der Regierungszeit von Großherzog Henri in Kraft.

Mit den großherzoglichen Erlassen vom 23. Februar und 23. Juni 2001 nahm Großherzog Henri eine grundlegende Überarbeitung des großherzoglichen Wappens vor. Das 1898 festgelegte Wappen wurde vollständig neugestaltet.

Im kleinen und mittleren Wappen nimmt das Wappen Luxemburgs nun in den Feldern I und IV des gevierten Schildes den Ehrenplatz ein. Damit wird die Verbundenheit des Monarchen mit dem Land deutlich zum Ausdruck gebracht und seine Rolle als Staatsoberhaupt Luxemburgs hervorgehoben.

Das große Wappen wurde vereinfacht: Der Schild ist nicht mehr in sechzehn Felder unterteilt, sondern konzentriert sich auf die wesentlichen Elemente - Luxemburg und Nassau. Ein neuer Herzschild mit dem Wappen der Dynastie Bourbon-Parma, zu der Prinz Felix, Ehemann der Großherzogin Charlotte, gehörte, wurde hinzugefügt. Die Helme und Helmzier wurden durch eine Königskrone ersetzt. Der Schild ist von den Insignien des nationalen Orden der Eichenkrone umgeben, die die Funktion des Staatsoberhauptes betonen. Die beiden Löwen als Schildhalter wurden ebenfalls verändert: Der Löwe auf der rechten Seite hat nun einen „geteilten und gekreuzten“ Schwanz, ähnlich dem roten Löwen im Zentrum des Wappens von Luxemburg; der Löwe auf der linken Seite erinnert an den Löwen im Wappen von Nassau. Beide dienen als Fahnenträger für zwei luxemburgische Flaggen.

Das neue von Großherzog Henri eingeführte Wappen spiegelt den Willen eines modernen Staatsoberhauptes wider, das sich der aktuellen politischen Realitäten bewusst ist. Es betont die Souveränität Luxemburgs und bekräftigt zugleich die dynastischen Verbindungen zum Haus Nassau sowie zu den Vorfahren des Hauses Bourbon-Parma.
  • Geviert, in I und IV das Wappen von Luxemburg, in Silber und Blau zehnfach gebalkt, darüber ein goldgekrönter, goldbewehrter und goldgezungter roter Löwe mit gespaltenem und übereinander geschlungenem Doppelschweif; in II und III das Wappen von Nassau, in Blau, besät mit goldenen Schindeln, darüber ein rotbewehrter und rotgezungter goldener gekrönter Löwe.

    Auf dem Wappenschild befindet sich eine Königskrone.

  • Das kleine Wappen mit zusätzlichen Schildhaltern, rechts ein herschauender goldgekrönter, rotbewehrter und rotgezungter Löwe mit gespaltenem und übereinander geschlungenem Doppel-schweif; links ein herschauender goldgekrönter, rotbewehrter und rotgezungter Löwe.

  • Ein gevierter Schild, in I und IV das Wappen von Luxemburg nämlich Silber und Blau zehnfach gebalkt, darüber ein goldgekrönter, goldbewehrter und goldgezungter roter Löwe mit gespaltenem und übereinander geschlungenem Doppelschweif; in II und III das Wappen von Nassau nämlich in Blau, besät mit goldenen Schindeln, ein rotbewehrter und rotgezungter goldener gekrönter Löwe. Über dem Ganzen ein Herzschild mit dem Wappen von Bourbon-Parma nämlich in Blau drei (zwei, eins) goldene Lilien mit einem roten Bord belegt mit acht silbernen Muscheln. 

    Der Schild trägt eine Königskrone und ist umgeben vom Band und Kreuz des Ordens der Eichenlaubkrone. Als Schildhalter dient heraldisch rechts ein rotbewehrter und rotgezungter goldener gekrönter und rückschauender Löwe mit gespaltenem und übereinander geschlungenem Doppelschweif und links ein rotbewehrter und rotgezungter goldener gekrönter und rückschauender Löwe, welche beide eine Luxemburger Fahne mit goldenen Fransen tragen. 

    Das Ganze wird umschlossen von einem mit Hermelin besetzten Purpurmantel mit goldenem Rand, goldenen Fransen und goldenen Quastenschnüren und der eine Königskrone trägt, wobei die Fahnen über den Mantel hinausragen.