Schloss Berg
Der Erwerb durch das Haus Oranien-Nassau

Vue depuis les jardins de l'ancienne façade du Château de Berg en 1895
Photothèque de la Maison grand-ducale, droit commun / photographe inconnu

L’ancien château de Berg
Photothèque de la Maison grand-ducale, droit commun / photographe inconnu
König Wilhelm II., König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg von 1840 bis 1849, regierte das Großherzogtum aus der Ferne von Den Haag aus. Bestrebt, den Einfluss des Hauses Oranien-Nassau zu stärken, aber auch aus wirtschaftlichen Überlegungen, erwarb er mehrere luxemburgische Güter.

Vue de l’ancien château de Berg depuis l’étang
Photothèque de la Maison grand-ducale, droit commun / photographe inconnu
In diesem Zusammenhang gelangte das alte Schloss und Gut Berg – dessen Bauphasen kaum dokumentiert sind – 1845 durch den Kauf vom Baron Charles Joseph du Pasquier de Dommartin in den Privatbesitz des Königs-Großherzogs. Der Souverän besichtigte das Anwesen im Jahr darauf.

La cour intérieure de l’ancien château de Berg avec son entrée et la tour de l’horloge
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale

Charles Bernhoeft, le Grand-Duc Héritier Guillaume et la Grande-Duchesse Héritière Marie-Anne dans la cour intérieure de l’ancien château de Berg
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale
Veränderungen unter Wilhelm III. und Adolph
Unter Wilhelm III. wurden unter der Leitung des königlichen Architekten Ernest van Koenig bedeutende Umbauten vorgenommen, die das barocke Gebäude in eine neugotische Residenz verwandelten.
Mit dem Dynastiewechsel wurde Großherzog Adolph Eigentümer des Schlosses, bevor sein Sohn Wilhelm IV. und dessen Gemahlin, Maria Anna von Braganza, nach ihrer Heirat 1893 dort einzogen.

G. Schenck, L’ancien château de Colmar-Berg, dessin à la mine de plomb
Collection du Musée national d'archéologie, d'histoire et d'art Luxembourg (MNAHA) / Photo: Tom Lucas
Der Wiederaufbau unter Wilhelm IV.
Nach seiner Thronbesteigung begann Wilhelm IV. ein ehrgeiziges Umbauprojekt, das Schloss Berg zu restaurieren und es zugleich mit einem modernen, repräsentativeren Erweiterungsbau anstelle der vorhandenen Nebengebäude auszustatten. Mit der Umsetzung wurden der Münchner Architekt Max Ostenrieder (1870–1917) und der luxemburgische Architekt Pierre Funck-Eydt (1846–1932) betraut.

Travaux de démolition de l’ancien château de Berg
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale
Der ursprüngliche Plan, den Hauptbau des alten Schlosses zu erhalten, erwies sich als nicht realisierbar, da es zu baufällig war. Letztlich blieben nur die Stallungen, Remisen und der Torturm aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Zugleich wurde ein Landschaftspark rund um den Neubau angelegt.

Beginn der Abbrucharbeiten am alten Schloss, 1907
© Fotosammlung / Cour grand-ducale / C. Krantz

Évacuation des déchets de démolition du chantier par wagonnets
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale

Travaux de démolition de l’ancien bâtiment
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale
Trotz des gewaltigen Projekts – das neue Schloss umfasst mehr als hundert Räume – waren die Arbeiten in weniger als vier Jahren abgeschlossen. Am 15. September 1911 zog Wilhelm IV. mit seinem etwa dreißigköpfigen Hofstaat ein. Nach seinem Tod im Schloss nahm seine Tochter, Großherzogin Marie Adelheid, dort ihre Residenz, bis zu ihrer Abdankung im Januar 1919. Auch seine zweite Tochter, Großherzogin Charlotte, leistete im Schloss Berg ihren verfassungsmäßigen Eid.

Schloss Berg nach dem Wiederaufbau im Jahr 1919
© Fotosammlung / Cour grand-ducale

Vue de l’escalier d’honneur du château de Berg après 1911
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale

Intérieur du château de Berg, vraisemblablement au début des années 1930
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale
Kauf durch den Staat und Zweiter Weltkrieg
1934 erwarb der luxemburgische Staat das Schloss sowie das für die Repräsentationsräume bestimmte Mobiliar (vor allem im Erdgeschoss), ließ es jedoch der großherzoglichen Familie zur Nutzung, im Einklang mit den Verfassungsbestimmungen.

Célébration des 75 ans de S.A.R. la Grande-Duchesse Marie Anne, le 12 juillet 1936
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale

Jochen Herling, Façade ouest du château de Berg
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale

Fanny de Wael, avril 1939, les enfants grands-ducaux au château de Berg
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale
Während der NS-Besatzung, als die großherzogliche Familie Luxemburg verlassen hatte, wurde das Schloss beschlagnahmt und in eine nationalsozialistische Mädchenschule umgewandelt.

Le château de Berg et ses jardins à l’issue des travaux dirigés par l’architecte Max Ostenrieder
Collections privées, © Cour grand-ducale
Restaurierung und gegenwärtige Residenz
Das Schloss Berg ist Wohnsitz des Staatsoberhauptes und seiner Familie.

La Famille grand-ducale réunie en contrebas de la terrasse du château de Berg vers 1974
Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale

La famille grand-ducale sur la terrasse du château de Berg
Collections privées, © Cour grand-ducale
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss unbewohnbar. Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten wurden durchgeführt, um seine Wohnfunktion wiederherzustellen. Großherzogin Charlotte und ihre Familie zogen daher ins Schloss Fischbach.
Erst 1964, nach seiner Vereidigung, zog Großherzog Jean wieder in Schloss Berg ein. Seitdem ist das Schloss Berg Wohnsitz des Staatsoberhauptes und seiner Familie.

Photothèque de la Maison grand-ducale, © Cour grand-ducale / Claude Piscitelli