
S.K.H. Großherzog Henri
Geboren am
16 April 1955
auf Schloss Betzdorf im Großherzogtum Luxemburg
Biografie
Seine Königliche Hoheit Großherzog Henri, Herzog von Nassau, Prinz von Bourbon-Parma, ist der älteste Sohn der fünf Kinder von Großherzog Jean und Großherzogin Joséphine-Charlotte.
Am 14. Februar 1981 heiratete der damalige Erbgroßherzog Maria Teresa Mestre in der Kathedrale Unserer Lieben Frau von Luxemburg.
Am 7. Oktober 2000 wurde Großherzog Henri Staatsoberhaupt des Großherzogtums Luxemburg. Nach 25 Jahren als Staatsoberhaupt dankte er am 3. Oktober 2025 zugunsten seines ältesten Sohnes Guillaume ab.
Verheiratet mit
Sohn / Tochter von
Kinder

S.K.H. Großherzog

S.K.H. Prinz Félix

S.K.H. Prinz Louis

I.K.H. Prinzessin Alexandra

S.K.H. Prinz Sébastien
Geschwister

I.K.H. Prinzessin Marie-Astrid von Luxemburg

I.K.H. Prinzessin Margaretha von Luxemburg

S.K.H. Prinz Jean von Luxemburg

I.K.H. Prinz Guillaume von Luxemburg

Das großherzogliche Paar und das erbgroßherzogliche Paar nehmen an einer offiziellen Zeremonie am Großherzogin-Charlotte-Denkmal teil
© Fotosammlung / Maison grand-ducale de Luxembourg
Ausbildung und Auszeichnungen
Prinz Henri besuchte zunächst in Luxemburg und anschließend in Frankreich das Gymnasium, wo er 1974 das Abitur ablegte. Seine Ausbildung setzte er an der Royal Military Academy Sandhurst im Vereinigten Königreich fort und erhielt dort 1975 den Offiziersrang.

Großherzog Jean und Prinz Henri in Sandhurst im Jahr 1975
© Fotosammlung / Maison grand-ducale de Luxembourg
Prinz Henri schrieb sich anschließend am Institut universitaire de hautes études internationales (HEI) in Genf ein, wo er 1980 seinen Abschluss in Politikwissenschaft erwarb. Dort lernte er auch seine zukünftige Ehefrau, Maria Teresa Mestre, kennen.
1989 wurde er zum Ehrenmajor des Parachute Regiment (Fallschirmjägerregiments) des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland ernannt.

Der Großherzog lernte seine Frau Maria Teresa Mestre während seines Studiums in Genf kennen
© Fotosammlung / Maison grand-ducale de Luxembourg
Es folgten verschiedene Informations- und Bildungsaufenthalte im Ausland, insbesondere in den Vereinigten Staaten und Japan.
Als Erbgroßherzog war Prinz Henri von 1980 bis 1998 Mitglied des Staatsrats, was es ihm ermöglichte, seine Kenntnisse der institutionellen und legislativen Abläufe des Landes zu vertiefen.
Von 1978 bis 2000 übte Prinz Henri das Amt des Ehrenpräsidenten des Comité de développement économique (Wirtschaftsförderungsausschuss) aus. In diesem Rahmen unternahm er zahlreiche Reisen auf allen fünf Kontinenten, um das Ansehen des Großherzogtums Luxemburg zu fördern. So trug er aktiv dazu bei, neue Auslandsmärkte zu erschließen und zahlreiche Investitionen nach Luxemburg zu ziehen. Obwohl diese offizielle Funktion im Jahr 2000 von seinem Sohn, Prinz Guillaume, übernommen wurde, engagierte sich Großherzog Henri weiterhin für die Förderung seines Landes, insbesondere im Rahmen von Staatsbesuchen.

1976: Königin Elisabeth II. von England zu Besuch in Luxemburg
© Fotosammlung / Maison grand-ducale de Luxembourg
Thronbesteigung
Am 4. März 1998 wurde der Erbgroßherzog zum Stellvertreter (Lieutenant-Représentant) Seiner Königlichen Hoheit Großherzog Jean ernannt - eine Funktion, die ihm nach Ablegung des Eides auf die Verfassung bestimmte Befugnisse übertrug. Durch seine Erfahrungen als Erbgroßherzog war er seit Langem auf diese Aufgabe vorbereitet.

Porträt Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs auf Schloss Berg
© 2017 Cour grand-ducale / Lola Velasco
Im Alter von 79 Jahren und nach 35 Jahren als Staatsoberhaupt entschloss sich Großherzog Jean, abzudanken und seinem ältesten Sohn den Thron zu überlassen. Die Vereidigung fand am 7. Oktober 2000 in der Abgeordnetenkammer statt, wo Großherzog Henri den in Artikel 5 der Verfassung vorgeschriebenen Eid ablegte:
„Ich schwöre, die Verfassung und die Gesetze des Großherzogtums Luxemburg zu beachten, die nationale Unabhängigkeit und territoriale Integrität sowie die öffentlichen und individuellen Freiheiten zu wahren.“
In seiner Thronrede hob der Großherzog die Werte unserer Gesellschaft hervor und erinnerte daran, dass „Solidarität, Gerechtigkeit, Toleranz, Respekt für andere und Menschlichkeit die Grundlagen unserer Zivilisation sind.“
In den Tagen nach der Vereidigung führten die ersten Höflichkeitsbesuche den Großherzog und die Großherzogin nach Frankreich (9.–10. Oktober 2000) sowie in die Bundesrepublik Deutschland (11.–12. Oktober 2000), womit die engen Beziehungen zu diesen beiden Nachbarländern unterstrichen wurden. Von April 2001 bis Juni 2002 absolvierten der Großherzog Henri und die Großherzogin Maria Teresa ihre Antrittsbesuche in den zwölf Kantonen Luxemburgs.
Großherzog Henri als Staatsoberhaupt

Juni 2019: Der Großherzog besucht die Glasbläserei Pascale Seil in Berdorf
© Cour grand-ducale / Sophie Margue
Für Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa war der Austausch mit den Luxemburgerinnen und Luxemburgern von immenser Bedeutung und gehörte zu ihrem Alltag.
Großherzog Henri besuchte zahlreiche Institutionen, Vereine und Ausstellungen und war so stets gut über die verschiedensten Facetten des Lebens in Luxemburg informiert. Er nahm an Konzerten, akademischen Sitzungen und Sportveranstaltungen teil.
Familie
Großherzog Henri ist Vater von fünf Kindern aus seiner Ehe mit Großherzogin Maria Teresa und Großvater von acht Enkelkindern:
- Prinz Charles (geboren am 10. Mai 2020) und Prinz François (geboren am 27. Mäerz), die Söhne des Großherzogs und der Großherzogin,
- Prinzessin Amalia (geboren am 15. Juni 2014), Prinz Liam (geboren am 28. November 2016) und Prinz Balthazar (geboren am 7. Januar 2024), die Kinder von Prinz Félix und Prinzessin Claire von Luxemburg,
- Prinz Gabriel (geboren am 12. März 2006) und Prinz Noah (geboren am 21. September 2007), die Söhne von Prinz Louis von Luxemburg,
- Victoire (geboren am 14. Mai 2024), die Tochter von Prinzessin Alexandra und Herrn Nicolas Bagory
2010 beschloss Großherzog Henri, den Familienpakt des Hauses Nassau zu ändern, um die absolute Primogenitur (Erstgeburtsrecht) einzuführen und damit die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Thronfolge zu gewährleisten.

2021: Die großherzogliche Familie in Cabasson
© Maison du Grand-Duc / Marion Dessard
Interessen und Freizeit
In seiner Freizeit interessiert sich Großherzog Henri für Literatur, klassische Musik, Natur und Sport: Er schwimmt, spielt Tennis, fährt Ski und Wasserski, segelt und fährt gerne Motorrad. Der Großherzog geht auf die Jagd, eine lange Familientradition, die der Regulierung des Wildbestandes in den Ländereien dient.
Auch als Staatsoberhaupt versuchte Großherzog Henri, so viel Zeit wie möglich für seine Familie einzuplanen. Dies waren Momente, die er besonders schätzte und die es ihm ermöglichten, neue Kraft zu tanken.

Prinz Henri spielt Fußball mit seinem Sohn, Prinz Guillaume
© Fotosammlung / Cour grand-ducale