S.K.H. Prinz Félix von Bourbon-Parma
28 September 1893
in Schwarzau am Steinfeld, Österreich
Biografie
Als Félix, Prinz von Luxemburg, Prinz von Bourbon-Parma, am 6. November 1919 Großherzogin Charlotte von Luxemburg heiratete, wurde er der erste Prinzgemahl. Sie hatten sechs Kinder:
- Erbprinz Jean;
- Prinzessin Elisabeth;
- Prinzessin Marie-Adélaïde;
- Prinzessin Marie-Gabrielle von Luxemburg;
- Prinz Charles;
- Prinzessin Alix.
Er starb am 8. April 1970 in Fischbach.
Prinz Félix von Bourbon-Parma
Für weitere Informationen über I.K.H. Großherzogin Charlotte
Kindheit und Jugend
Félix Marie Vincent von Bourbon war das sechste von zwölf Kindern, Sohn des letzten verbannten Herzogs Robert von Parma aus dem Hause Bourbon, der bis 1860 regierte, und seiner zweiten Frau, Herzogin Maria Antonia von Braganza, Infantin von Portugal, jüngere Schwester von Großherzogin Maria Anna.
Prinz Félix besuchte Internate in Österreich und England, wo er 1913 sein Abitur machte.
Während des Ersten Weltkriegs leistete er zusammen mit zwei seiner Brüder seinen Militärdienst in Österreich, während seine beiden anderen Brüder in der belgischen Armee aktiv waren. Als Oberleutnant rettete Prinz Félix 1917 seinen Schwager, Kaiser Karl von Österreich, vor dem Ertrinken.
Nach seiner Verlobung mit Prinzessin Charlotte im November 1918 gab er seinen Dienst als Kavalleriehauptmann in der österreichischen Armee auf.
Prinz Félix mit seinen Geschwistern
Heirat mit Großherzogin Charlotte
Nachdem sie am 15. Januar 1919 Großherzogin geworden war, erhielt Félix nach seiner Heirat zu Großherzogin Charlotte am 6. November 1919 den Titel eines Prinzen von Luxemburg. Das junge Paar zog auf Schloss Berg, wo Großherzogin Charlotte bereits lebte.
Prinz Félix war durch seine Feinfühligkeit in Luxemburg bekannt. Er wurde zum Ehrenoberst der Compagnie des Volontaires (Freiwlligenkorps) ernannt und war von 1923 bis 1932 und dann von 1947 bis 1969 Präsident des Luxemburger Roten Kreuzes. Von 1937 bis 1951 und von 1961 bis 1969 war er Mitglied des Staatsrates.
Der zweite Weltkrieg: eine Zeit des Exils
Die internationalen Geschehnisse und die ersten Anzeichen des Zweiten Weltkriegs veranlassten Prinz Félix 1939 ein eventuelles Exil der großherzoglichen Familie zu planen. Er stellte die ersten Kontakte zu Präsident Roosevelt her. In Absprache mit Außenminister Joseph Bech bereitete er die Einrichtung einer luxemburgischen ständigen Auslandsvertretung in Washington vor.
Am 10. Mai 1940 folgte er der Großherzogin und der luxemburgischen Regierung ins Exil, über Frankreich und Spanien nach Portugal. Im Juli reiste Prinz Félix mit den sechs Prinzenkindern in die Vereinigten Staaten. Im Oktober folgte ihnen dann auch die Großherzogin, bevor die Familie im Dezember nach Montreal, Kanada, zog, wo die Prinzenkinder blieben und ihr Studium fortsetzten. Im August 1941 flog das großherzogliche Paar nach London und ließ sich dort für den Rest des Krieges nieder. Die guten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wurden 1942 durch mehrere Empfänge im Weißen Haus von Präsident Roosevelt gefestigt.
1942 beschlossen Prinz Félix und Erbgroßherzog Jean, sich als Freiwillige der britischen Armee anzuschließen, um an der Seite der Alliierten für die Befreiung Luxemburgs zu kämpfen. Ab November 1942 diente Prinz Félix im Nordkommando der britischen Armee. Im Mai 1944 wurde er zum Leiter der luxemburgischen Militärmission beim Supreme Headquarters of the Allied Expeditionary Forces ernannt.
Nach der Landung der Alliierten in der Normandie nahm Prinz Félix an der Befreiung von Paris und am 10. September 1944 an der Befreiung von Luxemburg-Stadt teil. Während der Ardennenoffensive blieb er in Luxemburg und unterstützte die Alliierten bei der Verteidigung des Landes.
Am 14. April 1945 begleitete er die Großherzogin bei ihrer triumphalen Rückkehr nach Luxemburg. Die großherzogliche Familie zog nach Schloss Fischbach. Prinz Félix war von 1945 bis 1967 mit den Aufgaben des Generalinspektors der neuen luxemburgischen Armee betraut. Ab 1947 begleitete er die Großherzogin bei zahlreichen offiziellen Besuchen im Ausland, zuletzt bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten und einem Staatsbesuch in Paris 1963.
Der Besuch von Sir Winston Churchill in Luxemburg im Jahr 1946
Auf Schloss Fischbach
Nach ihrer Abdankung 1964 zog sich Großherzogin Charlotte mit Prinz Félix auf Schloss Fischbach zurück. Anlässlich ihrer goldenen Hochzeit im Jahr 1969 beteiligte sich das ganze Land an den Feierlichkeiten, die der Bevölkerung die Möglichkeit baten, diesen emblematischen Persönlichkeiten der Nation eine weitere Ehre zu erweisen.
Prinz Félix wurde in der Fürstengruft der Krypta in der Kathedrale von Luxemburg beigesetzt und bleibt im Gedächtnis der Luxemburger als einer der treuesten Diener des Landes und der Dynastie.
Großherzogin Charlotte und Prinz Félix